Von Herzen Glauben und mit dem Munde bekennen

Es ist fast schon zur Tradition geworden, dass die Gemeinden in Mitteldeutschland und Polen das neue Kirchenjahr gemeinsam mit dem Bezirksapostel beginnen. In diesem Jahr fand der Gottesdienst am 1. Advent in unserer Kirche Göttingen statt. Hier waren die Glaubensgeschwister aus Göttingen, Duderstadt und Witzenhausen, der südlichsten Gemeinde im Kirchenbezirk Göttingen, versammelt.


Willkommen in Göttingen

Zur Einstimmung auf den Festgottesdienst war am Freitag zuvor eine Andacht durchgeführt worden unter dem Motto „Machet die Tore weit“. Die Sonntagsschüler hatten zusammen mit ihren Lehrerinnen eine Stellwand zum Advent dekoriert und diese in dem zur Sakristei umgestalteten Jugendraum der Kirche aufgestellt. Außerdem hatten sie dem Bezirksapostel einen Brief auf seinen Platz gelegt.

Gottesdienstauftakt

Bereits das zu Gottesdienstbeginn gemeinsam gesungene Lied „Ich schäme mich des Heilands nicht“ (GB 378) lenkte die Gedanken auf das, was Bezirksapostel Klingler im neuen Kirchenjahr für die ihm anvertrauten Gemeinden wichtig ist: Sich zu dem bekennen, was Christus an uns getan hat und was er für uns ist.

Als Bibelwort legte der Bezirksapostel dem Gottesdienst Römer 10, 10 zugrunde:

„Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.“

Neues Kirchenjahr

Zu Beginn seines Dienens stellte der Bezirksapostel den Unterschied heraus zwischen dem Beginn eines neuen Kirchenjahres und dem Beginn eines neuen Kalenderjahres. Ein Kalenderjahr beginnt mit Lärm, der die Angst vertreiben soll vor dem, was kommt. Im Gegensatz dazu beginnt das Kirchenjahr mit dem ruhigen Schein einer Kerze. Dieser Schein soll Ruhe und Frieden in unsere Seele einziehen lassen. Wir brauchen keine Angst vor der Zukunft zu haben, denn wir wissen, wer kommt: Der Herr, stark und mächtig. Und seine Stärke ist seine unendliche Liebe.

Von Gott geliebt!

Als besonderen Gedanken legte der Bezirksapostel jedem Gottesdienstteilnehmer in die Seele: Du bist von Gott geliebt! Diesen Gedanken unterstrich er mit Worten von Christus an seine Jünger: „Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde“ (Johannes 15, 9.11).

Adventsgruß

Seinen Wunsch zum Advent kleidete der Bezirksapostel in die Worte: Freude, Liebe, Hoffnung und Geborgenheit sollen die Lichter des diesjährigen Advents sein.


Kerngedanken zum Bibelwort

  • Rückschau und Neuevangelisierung
    Das kommende Jahr wird in unserer Kirche geprägt sein durch das Jubiläum „150 Jahre NAK“. Am Anfang stand das Bekennen, das Bedürfnis, die innere Belebung nach außen zu tragen. Wir wollen anlässlich des Jubiläums nicht nur zurückschauen, sondern mit einer gewissen Neuevangelisierung beginnen.

  • Glauben von Herzen
    Glauben heißt, Gott zu vertrauen, sich ihm ganz hinzugeben. Gott steht immer am Anfang. Er liebt uns, er offenbart sich uns. Beim Blick auf seine Wohltaten an uns wird uns der dreieinige Gott immer größer. Glauben und Bekennen gehören untrennbar zusammen.

  • Bekennen mit dem Munde
    Bekennen meint nicht das Hersagen von theologischen Lehrsätzen. Bekennen heißt: offen aussprechen, was im Herzen lebt, anderen mitteilen, was Gott an mir getan hat, es meinen Kindern sagen, meinen Anverwandten, Arbeitskollegen, Mitschülern, Nachbarn, Glaubensgeschwistern in der Gemeinde. Bekennen ist ein Zeichen der Kirche Christi.

  • Bekennen braucht Mut
    Das Verhalten des Petrus zeigt, dass Bekennen nicht immer gelingt. Wir wollen uns ein Beispiel nehmen am mutigen Handeln unserer urchristlichen Glaubensgeschwister und auch der Glaubensgeschwister in unserer Kirche, die bereit waren, für ihr Bekenntnis Nachteile in Kauf zu nehmen.

  • Christliche Werte hochhalten
    Für uns heute kommt es darauf an, die christlichen Werte hochzuhalten, d. h. zu unserem Glaubensbekenntnis zu stehen. Christus hat nicht nur historisch gelebt, er lebt heute geistig in unserer Mitte und er wird wiederkommen.

Zum Mitdienen rief der Bezirksapostel Bischof Ralph Wittich (Thüringen) und Bischof Dirk Hiddessen (Niedersachsen).


Ruhesetzung und Ordinationen

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls setzte der Bezirksapostel den Bezirksältesten Reinhold Merker (Bezirk Göttingen) in den Ruhestand. Anschließend empfingen Bezirksevangelist Marco Scheuchzer und Bezirksevangelist Helge Mutschler das Bezirksältestenamt und der bisherige Hirte Andreas Filler, der bisherige Evangelist Christoph Lindwedel (beide Bezirk Hannover-Nord) sowie der bisherige Evangelist Rainer Keye (Bezirk Wolfenbüttel) das Bezirksevangelistenamt. Bezirksältester Scheuchzer wurde als Bezirksvorsteher für den Bezirk Göttingen und Bezirksältester Mutschler als Bezirksvorsteher für den Bezirk Hannover-West beauftragt.

Text: K.G., Fotos: H.B., akli, T.R.